Pressebericht

11.11.2010

8 Fragen zum Hähnchenfleisch-Verzehr

8 Fragen zum Hähnchenfleisch-Verzehr
8 Fragen zum Hähnchenfleisch-Verzehr

 

Wie hat sich der deutsche Markt für Hühnerfleisch in den letzten 50 Jahren entwickelt? Und wie hat sich das auf die Situation der Erzeuger ausgewirkt?

In den letzten 15 Jahren ist der Markt für Geflügelfleisch stetig gewachsen. Während der Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch insgesamt bei rund 85 Kilogramm/Jahr stagnierte, stieg er bei Geflügel von 12,8 Kilogramm (1994) auf 18,6 Kilogramm im vergangenen Jahr. Allein der Verzehr von Hühnerfleisch erhöhte sich in diesem Zeitraum von 8 auf 11,3 Kilogramm. Wegen der steigenden Nachfrage haben die Geflügelerzeuger ihre Kapazitäten ausgebaut.

Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Geflügelfleisch ist beim Verbraucher extrem beliebt. Es gilt als “modern”, da es hochwertiges, leichtverdauliches Protein bei geringem Fettgehalt liefert. Hinzu kommt, dass Kinder Geflügel wegen des vergleichsweise zarten Bisses leichter verzehren können. Entscheidend für den steigenden Geflügelverzehr war jedoch die zunehmende Verfügbarkeit von Frischgeflügel im Lebensmitteleinzelhandel durch die immer besseren Kühlmöglichkeiten. Seit wann wird Hühnerfleisch exportiert? Und wie hat sich der Export aus Ihrer Sicht entwickelt? Da der Selbstversorgungsgrad in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist, erhöhte sich entsprechend auch der Exportanteil. Bei WIESENHOF beispielsweise liegt er derzeit bei 25 Prozent, wobei wir vor allem nach Großbritannien, in die Benelux-Länder und nach Skandinavien liefern. Außereuropäische Länder spielen kaum eine Rolle.

Mit welchen Herausforderungen haben Exporteure von Hühnerfleisch auf einem globalen Markt zu kämpfen?

Die beiden zentralen Herausforderungen sind die Preis- und Qualitätsunterschiede. Die niedrigen Produktionskosten und -standards — etwa in Asien und Südamerika — ermöglichen den dortigen Erzeugern vergleichsweise günstige Preise. Dagegen zeichnen sich die deutschen Exporteure in der Regel durch gute Qualität und hohe Produktionsstandards aus. Und das hat natürlich einen höheren Preis.

Wie hat die Globalisierung der Geflügelwirtschaft die Branche hier in Deutschland verändert? Wer dringt in den hiesigen Markt ein?

Im Tiefkühlbereich dominieren Niedrigpreise. Auf diesen Markt drängen vor allem asiatische und südamerikanische Hersteller. Das muss nicht deklariert werden. Oft wissen die Konsumenten daher gar nicht, dass ihr Tiefkühl-Geflügel aus Drittländern stammt. Bei WIESENHOF gilt auch im Tiefkühl-Bereich: Wo WIESENHOF draufsteht, ist deutsche Ware drin, die nach unseren Qualitätsmaßstäben erzeugt wurde. Im Frischebereich stammt die Ware hauptsächlich aus Deutschland, zum Teil auch aus europäischen Nachbarländern. Das liegt in der Natur der Sache, da Frischgeflügel zeitnah zum Verbraucher gelangen muss. Die deutschen Landwirte können sich dennoch behaupten. Das liegt an ihrer guten Qualität und dem Wunsch vieler Verbraucher nach regionalen Erzeugnissen.

Warum hat der Verzehr von Hühnerfleisch in den letzten Jahren so stark zugenommen – hierzulande und weltweit?

Hauptgrund ist der Trend zu gesunder Ernährung. Geflügelfleisch ist wegen seiner ernährungsphysiologischen Eigenschaften — hoher Eiweißanteil, niedriger Fettgehalt, viele Vitamine — besonders gefragt. Hinzu kommt die gute Futterverwertung der Hühner. Bei Geflügel verbraucht die Fleischerzeugung vergleichsweise wenig Ressourcen und sorgt damit für eine günstige Ökobilanz: Hühner benötigen 1,6 Kilogramm Futter, um 1 Kilogramm Fleisch anzusetzen, bei Schweinen ist es das Doppelte.

Wie hat sich das Huhn selbst in den letzten Jahrzehnten verändert?

Durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Fortschritte in der Züchtung hat sich die Tiergesundheit und –anatomie, aber auch die Futterverwertung in den vergangenen
Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Dadurch ist die Erzeugung mit den Jahren immer effizienter geworden.

Wie haben sich die Konsumgewohnheiten bei Hühnerfleisch in Deutschland verändert. Und woran liegt das?

In den letzten Jahren gingen weit mehr Geflügelteile wie Brust, Schenkel und Flügel als ganze Tiere über die Ladentheke: In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es 90 Prozent der verkauften Geflügelprodukte. Das liegt zum einen an der Zunahme von Ein-Kind-Familien und Single-Haushalten. Zum anderen fehlt es immer mehr Menschen an Zeit und küchentechnischem Know-how: Ein Hähnchenbrustfilet ist einfacher und schneller zubereitet als ein ganzes Hähnchen. Die so genannten Convenience-Produkte werden immer beliebter.

Welche wesentlichen Innovationen gab es hier in den letzten Jahrzehnten? Wer gibt bei Convenience-Produkten die Richtung vor? Die Amerikaner? Die großen Supermärkte? Die Verbraucher?

In den Fokus gerückt sind vor allem Fingerfood-Artikel wie Chicken Wings und Chicken Nuggets. Beeinflusst wird diese Entwicklung aber immer durch ein Zusammenspiel aus Industrie, Handel und Verbrauchern. So wurde der Verkauf von Chicken Wings vor allem durch die Systemgastronomie forciert. Um auf die Bedürfnisse der Verbraucher reagieren zu können, entwickelt WIESENHOF in seinem großen Test- und Entwicklungszentrum neue Produkte, Zubereitungsarten und Verpackungen und verfeinert sie bis zur Marktreife.

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