Pressebericht

16.10.2012

9. Ernährungssymposium der Heinz Lohmann Stiftung: Wie ernähren wir die Welt übermorgen?

Mitwirkende beim 9. Heinz Lohmann Symposium: Harm Specht, Vorsitzender der Heinz Lohmann Stiftung, Professor Dr. Wolfgang Huber, der als Referent am Symposium teilnahm, die Wissenschaftler Jonas Kathage, Wilhelm Klümpner und Professor Dr. Matin Qaim (v.l.n.r.)
Mitwirkende beim 9. Heinz Lohmann Symposium: Harm Specht, Vorsitzender der Heinz Lohmann Stiftung, Professor Dr. Wolfgang Huber, der als Referent am Symposium teilnahm, die Wissenschaftler Jonas Kathage, Wilhelm Klümpner und Professor Dr. Matin Qaim (v.l.n.r.)

 

„Global oder lokal? – Wie ernähren wir die Welt übermorgen?“ Unter diesem Motto stand das 9. Ernährungssymposium der Heinz Lohmann Stiftung, das am vergangenen Freitag in Hamburg tagte. Dabei gingen die Referenten aus Wissenschaft, Politik, Kirche und Lebensmittelhandel der Frage nach, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die stetig wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.

Studie der Universität Göttingen zum Thema Welternährung

Die Grundlage für einen angeregten Gedankenaustausch bildeten die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Welternährung 2050 von Prof. Dr. Matin Qaim, dem Inhaber des Lehrstuhls für Welternährungswirtschaft und rurale Entwicklung an der Georg-August-Universität Göttingen. In der Studie werden die Effekte verschiedener Maßnahmen simuliert, die häufig als Lösung für die Welthungerproblematik gesehen werden, beispielsweise der Verzicht auf Biosprit und verringerter Fleischkonsum in den reicheren Ländern. Darüber hinaus haben die Wissenschaftler die Wahrnehmung des Themas Welternährung in der deutschen Gesellschaft untersucht und dazu 1200 Verbraucher in ganz Deutschland zu möglichen Ursachen und Lösungen des Welthungerproblems gefragt (> weitere Informationen). Die Wissenschaftler kommen in der Studie zu dem Ergebnis, dass Hunger – entgegen der weitverbreiteten Meinung – nicht nur ein Verteilungs-, sondern auch ein Produktionsproblem ist. Sie betrachten die notwendige Produktionssteigerung bis 2050 angesichts knapper Ressourcen als eine globale Herausforderung, die neue Wege in der Landwirtschaft, mehr Forschung und Innovation und eine Steigerung der Produktivität auch innerhalb Europas erfordert. Auch nachhaltigere Konsummuster können der Studie nach einen Beitrag zur Welternährung 2050 leisten, wobei das Thema Welternährung in der Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit insgesamt noch zu wenig präsent ist.

NGOs, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im Dialog

„Das tägliche Brot und unsere Schuld – ethische Fragen der Welternährung“ – diesem Thema widmete sich der renommierte Theologe Professor Dr. Wolfgang Huber in seinem gleichlautenden Vortrag. Albert Engel, Leiter der Abteilung für Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), gab einen Einblick in konkrete Projekte zur Ernährungssicherung. Professor Dr. Gerd Müller, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sprach sich für verantwortungsvolle Investitionen in die Agrar- und Ernährungswirtschaft von Entwicklungsländern aus.

Preisverleihung an globales Bildungs- und Ernährungsprojekt

Eines der Highlights der Veranstaltung war die Verleihung des Volker Pudel Preises durch die Heinz Lohmann Stiftung, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand (> weitere Informationen). Der Preis ging an ein globales Bildungs- und Ernährungsprojekt, die Internet-Plattform hennaproject.org. Wie in der Laudatio verkündet, hat diese vom Ulmer Medizinprofessor Dr. med. Michael Leichsenring, seinem Sohn David und der Projektkoordinatorin Dr. Susanne Dreschl-Bogale realisierte und betriebene Website maßgeblich dazu beigetragen, die ernährungswissenschaftliche Hochschulausbildung und Professionalisierung von Ernährungsexperten aus ostafrikanischen Ländern zu verbessern.

Die gemeinnützige Heinz Lohmann Stiftung wurde 1997 von der PHW-Gruppe gegründet, zu der auch der Geflügelproduzent WIESENHOF gehört. Die Stiftung trägt den Namen von Heinz Lohmann (1901–1975), der 1932 die heutige Lohmann & Co. Aktiengesellschaft gründete. Sein Ziel war es, wissenschaftliche Erkenntnisse für die landwirtschaftliche Praxis nutzbar zu machen. Die Stiftung vergibt ernährungswissenschaftliche Aufgaben an Diplomanden und Doktoranden, sie unterstützt die wissenschaftliche Forschung an Hochschulen und Instituten und organisiert den internationalen Wissenstransfer zu Stiftungsthemen.

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