09.01.2014
WIESENHOF Privathof: Erste wissenschaftliche Studie zu Tierwohl veröffentlicht
„Tierwohl“ ist ein viel diskutierter, aber recht abstrakter Begriff aus der Tierethik. Also was genau ist „Tierwohl“? Wie lässt es sich messen und welche Maßnahmen bei Aufzucht und Haltung von Geflügel sind wichtig, um es zu verbessern? Diesen Fragen gingen Wissenschaftler in einer Studie bei WIESENHOF Privathof nach und stellten heute bei einer Pressekonferenz an der Ludwig-Maximilians-Universität in München die Ergebnisse vor.
Zwei Jahre lang beobachteten und untersuchten die Forscherinnen und Forscher des Lehrstuhls für Tierschutz an der LMU München Privathof-Geflügel. Es wird deutschlandweit auf WIESENHOF Vertragsbauernhöfen unter besonderen „Tierwohl“-Aspekten aufgezogen und ist seit Januar 2013 mit dem Siegel „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes gekennzeichnet (Einstiegsstufe).
Intensive Beobachtung des Geflügels
Im Verlauf der jetzt vorgelegten Studie wurde regelmäßig der Gesundheitszustand der Tiere beurteilt. Besondere Beachtung fanden dabei die Ernährung der Hähnchen, der Zustand ihres Gefieders und die Fußballengesundheit. Es erfolgte eine fundierte Analyse der tierischen Verhaltensweisen wie zum Beispiel dem Ruhen, Picken oder Staubbaden. Die Wissenschaftler beobachteten, wie die Tiere die angebotenen Strohballen, Picksteine und Sitzstangen nutzten. Zusätzlich wurden Untersuchungen zum Gehalt von Ammoniak und Staub in der Luft zum Gegenstand der Studie.
Aktive Hähnchen
Die Ergebnisse zeigen, dass Hähnchen, die in Privathof-Ställen aufwachsen, sehr aktiv sind. Neben dem großzügigeren Lebensraum und dem Auslauf in Wintergärten wirkt sich hier auch der Einsatz von Beschäftigungsmöglichkeiten positiv aus. „Insbesondere die Picksteine und Strohballen wurden intensiv von den Tieren angenommen und adäquat, sowohl als Deckungsmöglichkeit in den ersten Lebenstagen als auch als Beschäftigungsmaterial genutzt. Die Strohballen wurden zudem für erhöhtes Liegen und Ruhen angenommen. Der zusätzlich angebotene Wintergarten wurde bei gutem Wetter von den Masthühnern häufig besucht“, sagt Prof. Dr. Michael Erhard, Leiter des Lehrstuhls für Tierschutz, Verhaltenskunde, Tierhygiene und Tierhaltung an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Gesundes und gut gelauntes Geflügel
Die Experten bewerten die Ergebnisse der Studie sehr positiv – vor allem was die Gesundheit und das Verhalten der Tiere anbelangt: „Mit der bei Privathof-Geflügel eingesetzten Besatzdichte und den angebotenen Ressourcen Sitzstangen, Strohballen und Picksteinen ist sowohl eine tierschutzgerechte als auch wirtschaftliche und verbraucherfreundliche Masthühnerhaltung möglich“, erklärt Dr. Elke Rauch, Fachtierärztin für Tierschutz sowie für Tierhaltung und Tierhygiene an der LMU München.